Velkommen til Bornholm - Ein Gastbeitrag
Mit Klaus machen wir heute eine spannende und mit Sicherheit wieder sehr informative Rundreise über Dänemarks östlichste Insel: Bornholm. Auf geht`s.
Aktivurlauber und Naturliebhaber schätzen gleichermaßen die Ruhe und Behaglichkeit dieser Insel, die mit malerischen Sandstränden, schönen Naturbuchten und Steilklippen aufwarten kann. Jeder Besucher kann hier sein „kleines Paradies" finden. Am besten erkundet man mit dem Fahrrad die Insel, die auch in der Hochsaison nie den Eindruck erweckt, als gäbe es mehr Touristen als Insulaner. Das Verkehrsnetz ist insgesamt gut ausgebaut und die gut zu fahrenden Radwege sind vorbildlich ausgeschildert. In der Regel kommen die Gäste mit der Fähre von Rügen im Hafen der Inselhauptstadt Rønne an und suchen dann ihr Quartier auf, dass nicht zwangsläufig in Rønne sein muss. Allerdings sollte man der kleinen schmucken Inselhauptstadt unbedingt einen Besuch abstatten und am ältesten Teil des Hafens, der Søndre Bådehavn, direkt unterhalb der St. Nicolai Kirche und dem Leuchtturm, starten.
Nach dem kleinen Anstieg sieht der Leuchtturm noch größer aus, als er ohnehin schon ist. Bis ins Jahr 1989 war er aktiv und diente als Richtfeuer bei der Hafeneinfahrt. Ein Duplikat des Leuchtturmes steht im Hafen von Ystad in Südschweden.
Die Kirche sollte immer offen sein. Es sei denn, das Schild am Eingang behauptet, dass der Besuch nun gerade an einem bestimmten Tag mit einem besonderen Ereignis stattfindet; dann ist sie geschlossen. Das kann zum Beispiel das „Babysingen" sein, das speziell für Eltern mit Kleinkindern angeboten wird. Das Besondere in der Kirche ist der Fußboden, der mit Bornholmer Granit ausgelegt ist. Der Altar stellt „Gottes Lamm" mit der Siegerfahne dar und an der Decke des Kirchenschiffes hängt ein Modell der Fregatte „Dannebrog" aus dem Jahr 1873. Solche Votivschiff genannten Schiffsmodelle findet man häufig in Kirchen in Küstennähe. Sie wurden zu Ehren von Schiffbrüchigen oder Geretteten gestiftet.
Gleich hinter der Kirche laden die Altstadtgassen zu einem Rundgang ein. Sie passen mit ihrem Kopfsteinpflaster besonders gut zu den kleinen Fachwerkhäusern mit den bunten Farben. In der Teaterstrade 2 befindet sich Bornholms Theater, dass 1823 eröffnet wurde und somit das älteste durchgängig betriebene Theater des Landes ist!
Der Name der Stadt leitet sich von Rodne, dem dänischen Wort für Sumpf oder Morast ab, denn zur Zeit der ersten Besiedlung bestand diese Gegend aus Mooren. Am Naturhafen lebten schon zur Zeit der Wikinger Fischer. Am Marktplatz findet man einige Geschäfte, Restaurants und auch einen Geldautomaten.
Wegen der zentralen und strategisch wichtigen Lage Bornholms in der Ostsee wechselte mehrfach der Machtbesitz. 1525 sind es die Lübecker, die die gesamte Insel Bornholm als Pfand für offene Schulden des Königs erhalten. Danach verhalfen die deutschen Händler auf der Insel Rønne zu Wohlstand und Ansehen. Im Frieden von Roskilde geht es nicht etwa um rivalisierende Bands auf dem weltbekannten Roskilde Musikfestival, sondern in diesem Vertrag wurde Bornholm 1658 an Schweden abgetreten. Die Bornholmer rebellierten allerdings und konnten sich schon zwei Jahre später wieder Dänen nennen. Die Landschaft im Süden der Insel ist flach, im Norden hügelig, aber nicht zu steil. Die größten Entfernungen sind in Ost-West Richtung 31 Kilometer und in Nord-Süd Richtung 45 Kilometer. Machen wir also eine kleine Rundfahrt über die Insel
Erster Tipp - Reisebericht Bornholm
Wir starten am kleinen Hafenort Hasle an der Westküste, nördlich von Rønne. Hinter dem Campingplatz ragen drei Schlote in die Höhe, die zur Hasle Røgeri gehören und den Geruch von frisch geräuchertem Fisch verbreiten. Auf der Rundreise werden noch öfter die seltsamen Schornsteine auftauchen.
Leider hat sich auch auf Bornholm einiges verändert und man sollte sich nichts vormachen: Der leckere Hering und die geräucherte Makrele stammen oftmals aus der Nordsee. Im kleinen Hafen mit seinen bunten Fischerbooten und privaten Sport- und Segelbooten lassen sich Kajaks mieten, für eine Tour im Ostseewasser.
Der Hafen hat im Sommer bei hohen Temperaturen aber noch eine Besonderheit, die bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt ist: eine schwimmende Plattform mit einem Schwimmbad. An der Plattform ragt eine Treppe sechs Meter in die Höhe, von der aus der wunderschöne Meerblick ungehindert genossen werden kann.
Zweiter Tipp - Reisebericht Bornholm
Wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte von Hasle dem Küstenradweg (Cykelvey) folgen. Nach den Fischerorten Helligpeder und Teglkås kommt der Abzweig nach Jons Kapel zu den weißen Klippen oder wie die Dänen sagen: Hvidkleven.
Es gibt unterschiedliche Meinungen über die Anzahl der Stufen, die hinunter zum Strand führen. Die einen sprechen von 172, die anderen nur von 108 Stufen. Egal, das Rad kann eh nicht mit, um das Naturereignis anzuschauen. Die besondere Attraktion an diesem Küstenabschnitt sind die Wellen der Ostsee, die mit besonders großer Wucht auf die Felsen treffen und die Klippen in weißes Licht tauchen. Außerdem sollen hier die schönsten Sonnenuntergänge von ganz Bornholm zu sehen sein.
Am „Hvidkleven“ und direkt an der „Jons Kapel“ ist das Klettern nicht erlaubt, aber etwa 50 Meter südlich davon befinden sich einige Kletterrouten bis zum 6. Grad (UIAA), darunter die über 70 Meter lange Kletterroute „Jons long marchen“, welche die längste Kletterroute auf Bornholm und ganz Dänemark ist.
Dritter Tipp - Reisebericht Bornholm
Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Bornholm ist die Burgruine Hammershus im Norden der Insel. Ein modernes Besucherzentrum gibt vorab interessante Informationen preis, bevor man sich an den kleinen Anstieg wagt, der kostenlos hinauf zur Burganlage führt.
Hier lässt sich die Geschichte Bornholms hautnah erleben. Hammershus wurde wahrscheinlich 1255 vom Erzbischof Jakob Erlandsen gegründet. Einige Teile der Burgruine auf dem 74 m hohen Klippenfelsen können jedoch noch älter sein. Die historische Burgruine ist die größte Burgruine Nordeuropas und ein Wahrzeichen der Ostseeinsel. Jährlich kommen tausende Besucher, die besonders abends das Licht der untergehenden Sonne genießen wollen. Nicht zufällig findet hier oben deshalb auch jährlich das kleine Musik Open-Air Wonderfestiwall statt.
Wer mehr über die Westküste Bornholms wissen möchte, sollte sich mit seinem Handy in die App von lialo.com einloggen und den Link direkt zur Tour: https://www.lialo.com/de/play/1rb6/start nutzen.
Vierter Tipp - Reisebericht Bornholm
Etwas rauer, aber nicht minder sehenswert ist die Ostküste der Insel, die mit Allinge und Sandvig zwei Orte bietet, die inzwischen zu einer Gemeinde zusammengewachsen sind. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war der Heringsfischfang neben der Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle der Bewohner von Sandvig. Vom Hafen aus fuhren sie auf die Ostsee hinaus und warfen ihre Netze aus.
Heute schaukeln neben den alten Fischerbooten inzwischen kleine, schnittige Yachten in den Ostseewellen. Berühmt geworden ist Sandvig durch prähistorische Felszeichnungen, die von den ersten Bewohnern Bornholms stammen sollen und 2.500 Jahre alt sind. Felszeichnungen (sogenannte Petroglyphen) aus der Bronzezeit sind sichtbare Zeugen der langen Geschichte der Besiedlung Bornholms.
In Allinge, wie auf ganz Bornholm, hat das Kunsthandwerk eine lange Tradition. Die kunstvoll gefertigten Produkte werden den Urlaubern überwiegend zu Markttagen im Sommer angeboten. Im Zentrum der kleinen Hafenstadt findet man eine der schönsten Kirchen der Insel. Die Allinge Kirche ist durch ihre gelb gekalkten Mauern mit dem typischen dänischen Treppengiebel ein besonders schönes Fotomotiv.
Diese Kirche weist eine Besonderheit auf. Bei dem römischen Ziffernblatt der Kirchturmuhr hat der Uhrmacher einen Fehler gemacht, der bis heute nicht behoben wurde und der auch erst bei genauerem Hinsehen erkannt wird. Das kleine Geheimnis soll auch hier nicht verraten werden, wie noch einige andere Ungereimtheiten, die in der App von lialo.com zu finden sind. Die zweite Tour geht entlang der Ostküste bis in den Süden und lässt sich über diesen Link: https://www.lialo.com/de/play/0x1z/start öffnen.
Fünfter Tipp - Reisebericht Bornholm
Das nächste Ziel ist die kleine Hafenstadt Gudhjem, die sich mit ihren weniger als 1000 Einwohner als heimliche Insel-Hauptstadt fühlt und bei einem Bummel durch den Hafen und die kleinen Straßen maritime Stimmung versprüht. Auch hier gibt es eine Fisch-Røgeri, die neben einem üppigen Fisch-Buffet die „Sonne über Gudhjem" anbietet.
Diese Fischspezialität besteht aus geräuchertem Hering, Eigelb, Schnittlauch und Radieschen und ist nur eine von vielen tollen Vorschlägen für eine leckere Mahlzeit. Es ist quasi das Nationalgericht der Bornholmer und in ganz Dänemark und weit darüber hinaus bekannt. Im Winter ein eher einsames, idyllisches Fischerdorf, spürt man im Sommer, wie lebendig es hier sein kann. An allen Ecken und Enden gibt es etwas zu entdecken und zu sehen. Gudhjem zeigt sich noch heute seinen Besuchern so, wie es einst der berühmteste Sohn der Stadt, der Maler Oluf Høst auf seinen Bildern zeigte. Eng schmiegt sich Gudhjem an die Klippen der Bornholmer Ostküste, wo sie am steilsten und interessantesten ist. Nicht weit entfernt ragen die berühmten Helligdomsklippen aus der Ostsee empor.
Sechster Tipp - Reisebericht Bornholm
In Svaneke, der Ort wurde 2013 als die schönste Kleinstadt Dänemarks prämiert, steht der „Schwan von Svaneke“, bzw. sein Skelett. Der Schwan war eine Bark, mit 180 Fuß das größte auf Bornholm gebaute Holzschiff. Es steht nur 100 Meter von der Stelle entfernt, wo es vor 150 Jahren gebaut wurde. Viel mehr Informationen gibt es nicht. Der Schwan von Svaneke sollte nach den Originalzeichnungen wieder aufgebaut werden. Im Nachbarort Nexø wurde mit dem Bau auch begonnen, doch dann soll das Geld ausgegangen sein. Irgendwann wurde dann beschlossen, Svanen nach Hause nach Svaneke zurückkehren zu lassen.
Nun steht es hier und wartet auf Sponsoren, die daraus wieder ein fahrtüchtiges Schiff machen. Auch in Svaneke lässt sich gut Fisch essen. Dabei haben Gesetzesänderungen und stark eingebrochene Heringsbestände in der Ostsee um Bornholm herum dafür gesorgt, dass es nur noch wenige Räuchereien gibt und einige Räucherschonsteine stillgelegt wurden. Aber wie kam es überhaupt dazu Fisch zu räuchern? Es waren einst schottische Fischer, die bei ihren Fischfängen in der Ostsee auf der damals noch unbebauten felsigen Nachbarinsel Christiansø oft Halt machten und den Fisch in den Rauch hängten, um ihn haltbar zu machen. Von dort kam das Räuchern zuerst nach Gudhjem und verbreitete sich über die ganze Insel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in jedem Ort an der Küste der Insel Fisch geräuchert! Sehenswert sind in Svaneke auch die kleinen Museumshäuschen, direkt hinter der Hovedgade.
Bornholm-Besucher sollten nicht überrascht sein, an jeder Ecke und in jedem Stein einen Troll zu sehen. In der Nordischen Mythologie wimmelt es nur so von Trollen. Dargestellt wird der Troll meistens als großer, manchmal auch als zwergenhafter hässlicher, fellbedeckter Humanoid mit großer Nase und nur vier Fingern an jeder Hand. Manchmal sieht er aber ganz freundlich aus.
Ein Troll ist ein unberechenbares Fabelwesen der Mythologie, das die Naturkräfte verkörpert. Besonders in Schweden, Norwegen und Dänemark vermischte sich in den Märchen die Vorstellung von Zwergen und anderen Wald-, Wasser- oder Berggeistern, teilweise auch mit der von menschenfreundlichen Feen und Elfen. So wurde „Troll“ zu einem allgemeinen Ausdruck für jede Art von mehr oder weniger menschengestaltigen Fabelwesen.
Siebter Tipp - Reisebericht Bornholm
Unbedingt besuchen sollte man Dueodde Beach im Süden der Insel. Hier steht man auf dem schönsten und breitesten Strand von ganz Bornholm. Was fehlt, sind nur noch Palmen und eine Strandbar, dann wäre der Südseeurlaub perfekt. Na ja, es müsste auch noch ein wenig wärmer sein. Dueodde Beach ist Dänemarks Antwort auf Karibik und Südsee. Nur stehen hier knorrige Kiefern und statt auf gigantische Hoteltürme blickt man auf Wald und Dünen, hinter dem sich Ferienhäuser, Campingplätze und eine kleine Hotelanlage verstecken. Das größte Gebäude ist der 47 Meter hohe Leuchtturm Dueodde Fyr, der auch den besten Überblick über das Gelände bietet, wenn man denn die 196 Stufen hinaufgestiegen ist. Der Sand von Dueodde ist legendär: so weiß und so fein, dass er früher in Eieruhren Verwendung fand und die dänischen Könige ihn als Löschsand auf dem Schreibtisch stehen hatten.
Was gibt es Schöneres zum Abschluss eines Bornholm-Aufenthalts noch einmal barfuß im Sand zu laufen und die Natur unter den Füßen zu spüren. Haben sie die Insel erst einmal richtig kennengelernt, kommen Bornholm-Besucher (so sagt man) immer wieder gern auf das Eiland.
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