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Flug im Hurrikan

Flug im Hurrikan

Absprung. Stabil drehe ich mich durch die Luft. Erst links ‘rum, dann zurück. Schraubender Aufstieg und Salto rück... Stopp, Stopp, Stopp. Ich sitze nur im Bistro der Hurricane Factory bei einem Kaffee und schaue auf die Profis im Glaszylinder. In einer 15 Meter hohen Glasröhre donnert der Wind mit 280 Stundenkilometern in die Höhe und bringt die menschlichen Flieger zum Schweben. Zwei Männer und eine Frau üben eine Formations-Choreographie, wie ich das bei Fallschirmspringern schon mal gesehen habe. Die Hurricane Factory befindet sich in der Wassmannsdorfer Allee und bietet vom Bistro einen zusätzlichen Blick auf den Anfang der Landebahn vom Flughafen Schönefeld und den dahinterliegenden BER.

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Ich erfahre, dass sich geschätzt etwa fünf bis zehn Prozent der Teilnehmenden im grad60-Alter befinden und die älteste Teilnehmerin über 80 war. Selbst Rollstuhlfahrer und ein blinder Gast waren schon im Tunnel. Also werde ich es wohl hinkriegen.

Ich bin angemeldet für einen sechs Minuten Flug in dieser Hurrikan-Röhre und spüre leichte Unruhe. Ist das so leicht, wie es bei den Könnern aussieht oder schieße ich Kabolz? Um das Schlimmste zu vermeiden, gibt es eine theoretische Einweisung.

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Acht Anfänger, der jüngste etwa zehn Jahre, ich bin der älteste, bekommen von der Trainerin Anna die Handzeichen erklärt. Logisch, in dem Windgedonner mit Ohrstöpsel und Helm ist ja kein Wort zu verstehen. Becken vor, Arme und Beine leicht gebeugt, Körper stabil. Anna strahlt uns leicht nervöse Kandidaten an: „Es ist wie im Wasser schweben.“ Dabei zeigt sie das schönste Handzeichen. Leicht drehende Faust mit abgespreiztem Daumen und kleinem Finger: „Entspanne Dich!“

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Für unser Abenteuer werden wir noch mit Overall und Brille ausstaffiert. Im Vorraum des Windkanals reihen wir uns auf und ich bin gespannt, wie der erste Kandidat den Flug meistern wird. Da zeigt Anna auf mich! Oh nein!

Wie erklärt, lasse ich mich mit ausgestreckten Armen in die Röhre fallen. „Es ist wie im Wasser schweben.“ Ja, aber unter Ecstasy. Vorwärts, rückwärts, hoch, runter. Ich schwebe, aber wie ein flattriges Stück Papier im Herbststurm. Anna ist die Rettung. Durch kurze Griffe bringt sie etwas Ordnung in mein Getaumel. Ich bekomme eine Ahnung für den freien Flug.

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Schnell sind die ersten eineinhalb Minuten vorbei und der nächste Kandidat kippt in den Sturm. Zu meiner Beruhigung hat Anna auch hier alle Hände voll zu tun, den Flattermann zu stabilisieren. So geht es die Reihe um, bis ich mich diesmal mit einem Hechtsprung in den Zylinder werfen soll. Im blinden Vertrauen springe ich in den Sturm und bekomme schon etwas mehr Gefühl für die richtige Haltung. Anna zeigt: Kopf nach unten, ich steige drei bis vier Meter hoch, Kopf in den Nacken und es geht wieder runter. Trotzdem eiere ich rum wie ein Lämmerschwanz. Anna fügt für mich ein neues Zeichen hinzu. Sie dreht ihren Po wie eine Salsa-Tänzerin. Ah, mir fehlt die Körperspannung. Arsch zusammenkneifen, Becken vor. Und es funktioniert.

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Anna strahlt jeden von uns an und gibt uns das Gefühl, ein sensationeller Bodyflyer zu sein. Was wirklich sensationell ist, zeigt sie zum Abschluss selber: kopfüber drehen, Salto, nach oben geschossen und zurück gestürzt, kurz vor dem Boden abgestoppt. Und alles sieht einfach spielerisch locker aus. Doch dafür müsste ich zig-millionenmal in die Röhre. Gerne, wenn nicht der hohe Preis von mindestens 35 € für eineinhalb Minuten wäre.

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Der deutlich preisgünstigere Tipp ist: einfach nur zuschauen. Der Zutritt zum Bistro ist frei für jedermann und bei einem Cappuccino ist es ausgesprochen unterhaltsam, den Anfängern und Profis beim Fliegen in der Glasröhre zuzusehen. In der anderen Richtung reicht der Blick bis zum BER. Da fliegt aber nichts.

Zum Schluss gibt’s noch ein Video von meinen Fluganfängen auf Youtube. Einfach auf das Bild unten klicken.

Am Anfang des Artikels steht “Werbung unbeauftragt”, das heißt, dass dieser Artikel ohne Beeinflussung und Bezahlung geschrieben wurde. Warum der Vermerk trotzdem dort steht, erfahrt ihr auf unserer Seite “Transparenz”.

Schätzing und der Schmetterling

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