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Mal richtig auf die Pauke hau’n

Mal richtig auf die Pauke hau’n

Das heftige Gewitter hat keine Chance. Im Probenraum zucken zwar die Blitze, der Donner wird jedoch locker übertönt von Fundo, Surdo, Repenique und Caixa. So heißen die Percussion-Instrumente von Terra Brasilis in einem Trommelkurs in der ufaFabrik in Tempelhof.

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Obwohl an diesem heißen Sommertag nur sieben Mitspielende am Kurs der Mittelstufe teilnehmen, füllt sich der Raum lautstark mit Percussion-Rhythmen und lassen mich als Zuhörer mitwippen. Ich erinnere mich, wie an meinen viele Jahre zurückliegenden Marathonläufen dieser Takt die letzten Reserven freigelegt hat. Dazu die tiefen Drums der Basstrommel, die den Bauch vibrieren lassen. „Der Ton durchdringt den ganzen Körper, das hat mich von Anfang an begeistert“ sagt Petra. „Ich habe mich durch Zufall im Anfängerkurs hinter diese großen Becken gestellt und bin dabei geblieben.“ Viel kann sie nicht falsch gemacht haben. Die Basstrommel ist mit der tiefen Soundbasis das Leitinstrument und ein unpassender Schlag ist nicht zu überhören.

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Das Alter der Kursteilnehmenden reicht von Mitte 30 bis grad60. In anderen Kursen sind auch deutlich Ältere, sagt der 64-jährige Torsten. Der Rhythmus entflammt einfach Alle. „Ich war vor vielen Jahren in einem Ku-Damm-Lokal, als eine Percussionband die Besucher von den Stühlen riss und mich begeisterte. Das will ich auch können! So habe ich hier den Kurs in der ufaFabrik gefunden. Ich liebe die dunklen, tiefen und dumpfen Töne. Eigentlich wäre die Basstrommel das Richtige. Die war aber schon besetzt und so bin ich an die Surdo gekommen. Letztendlich war das ein Glücksfall. Ich liebe Reggae und an diesem Instrument schlage ich den typischen Offbeat.“

Torsten lässt mich in der Probenpause auch mal auf die Pauke hau’n. Uii, hört sich laut und ungeschickt an. Unwillkürlich ziehe ich den Nacken ein und schaue entschuldigend in die Pausenrunde. Um es richtig zu können, gibt es Anfängerkurse. Die kosten 40 Euro im Monat. Dabei werden die Stücke gelernt und insbesondere die „Breaks“. Das sind die Stellen, an denen sich der Rhythmus ändert.

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Dazu gibt Manni, der Musikalische Leiter, Komponist und Arrangeur ein Zeichen.

Die Länge des gleichen Stücks kann sehr stark variieren. „Beim Karneval der Kulturen hat das Publikum so begeistert mitgeklatscht, dass wir für die Stimmung den gleichen Break häufiger als üblich wiederholt haben.“

Ohnehin sind die Auftritte der Lohn des Übens. „Der Neujahrslauf am Caputher See ist für mich ein absolutes Highlight“ sagt Torsten. „Die Läufer sind so begeistert von unserer Unterstützung. Sie bleiben sogar stehen und tanzen ein paar Takte mit. Und selbst die Anwohner sind nicht genervt, sondern bringen uns was Süßes zur Stärkung.“ „Ohnehin ist das Trommeln auch körperlich anstrengend, also eine Mischung aus Musik und Sport.“

Und aus Aufmerksamkeit denke ich.

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Bei der Probe beobachte ich die Konzentration der Spielerinnen und Spieler. Auch wenn die Beine den Sambaschritt tanzen, soll jeder Schlag sitzen. Ich kann aber auch sehen, wieviel Spaß dabei ist. Bei den eingeübten Passagen wandert das Lächeln in die Gesichter, der Hüftschwung wird lockerer und beim arrangierten Kreuzen der Klöppel in der Taktpause wird brasilianisches Feuer wach.

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„Neben dem Spielen freu ich mich auf die Treffen mit den Teilnehmenden“ sagt Torsten. „Ich lerne gerne neue Menschen kennen. Dazu passte auch die Idee von Manni, vor einiger Zeit alle Freunde des Trommelns zu einem gemeinsamen Abend einzuladen. „Der Probenraum war gerammelt voll, es kamen Menschen aus Coburg, Hannover und überall aus Berlin und dem Umland. Wir haben mit damals Wildfremden drei Stunden Musik gemacht ohne vorherige Abstimmung und ohne Noten. Ein fantastisches Gruppenerlebnis. Das geht ab wie die Post. Heute ist aus diesem wilden Freitagstreffen die Band Samba Reggae Berlin entstanden.“

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Das kann ich mir wirklich vorstellen. Schon alleine das Gelände der ufaFabrik mit seiner spannenden Geschichte von anfänglicher Besetzung, Duldung und alternativen Projekten ist einen Besuch wert. Mit Torsten trinke ich noch ein Bier und wir essen einen Flammkuchen im Gartenlokal. Allerdings drinnen. Das Gewitter ist zwar vorüber, aber es ist etwas frisch geworden.

Wer jetzt Lust aufs Trommeln und Samba Percussion bekommen hat, der kann sich zum Beispiel an info@terrabrasilis.de wenden oder mal hineinschauen bei http://www.terrabrasilis.de/

Am Anfang des Artikels steht “Werbung unbeauftragt”, das heißt, dass dieser Artikel ohne Beeinflussung und Bezahlung geschrieben wurde. Warum der Vermerk trotzdem dort steht, erfahrt ihr auf unserer Seite "Transparenz".

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