Weihnachtsgruß mit Morgenpost
Susanne Leinemann von der Berliner Morgenpost schrieb uns eines Tages eine Mail, in der sie begeistert von unserem Blog schwärmte und fragte, ob wir nicht Lust hätten, bei der Weihnachtsausgabe mitzumachen: „Darin gibt es immer eine große Fotostrecke mit sehr schönen Bildern unseres Fotografen Reto Klar. Dieses Jahr steht die Fotostrecke unter dem Motto: ,Weihnachten zu Hause‘. Das Motto ,zu Hause‘ ist ganz weit gefasst - vom Hotelchef über eine Flüchtlingsfamilie. Optisch taucht auf jedem Bild ein kleines symbolisches Haus aus Leuchtstoffröhren auf, das unser Fotograf hat bauen lassen.“
Natürlich wollten wir mitmachen. Was für eine tolle Gelegenheit Aufmerksamkeit zu erregen. Und gesagt, getan! Am 9. Dezember gibt es den Termin bei Thomas zu Hause. Reto Klar, der Cheffotograf und Leiter der Fotoredaktion bei der Berliner Morgenpost ist, und die Reporterin Uta Keseling arbeiten sich die Treppen in den 4. Stock zu Thomas‘ Wohnung hoch, schwer beladen mit dem umfangreichen Fotoequipment. Susanne Leinemann lässt sich entschuldigen, Terminkollisionen kennt man auch bei der Morgenpost; sie hat Frau Keseling mitgeschickt. Uta kennt uns bisher nicht und fragt uns nicht nur wegen der Story sehr intensiv aus. Gern stehen wir Rede und Antwort. Es entwickelt sich eine lockere Plauderei, während Reto die Küche in ein Fotostudio verwandelt.
Uta macht sich Notizen, aus denen sich ein „Minitext“ ergeben soll, der unter der Frage steht: „Was bedeutet Weihnachten zu Hause? Was ist wichtig? Eine Erinnerung, ein Ritual. Oder auch eine größere Botschaft an die Welt, an Berlin - worauf kommt es bei Weihnachten an?“
Meine Weihnachtsrituale sind vielfältig und zweigeteilt. Das „Wie“ und „Wo“ ist davon abhängig, wer von uns beiden Brüdern, Matthias und ich, gerade dran ist, die Familien zu bewirten. Matthias wohnt in Merdingen bei Freiburg und ich in Falkensee bei Berlin. Abwechselnd feiern wir Weihnachten entweder hier oder dort. Gesungen wird aber immer. Die klassischen Lieder wie „O Tannenbaum“, „Alle Jahre wieder“ oder „Stille Nacht, heilige Nacht“ sind auf jeden Fall dabei. Mein Neffe und Patenkind Pascal, meine Mutter und ich spielen Gitarre oder auch mal Banjo, Svenja, meine Nichte gelegentlich Klavier und alle singen. Als mein Vater noch lebte, hat der immer die Melodie gespielt; da war es einfacher, den richtigen Ton zu finden und zu halten. Aber wir bekommen das gut hin. Thomas hingegen mochte früher das Singen von Weihnachtsliedern überhaupt nicht; inzwischen ist er ja zweifacher Opa und beugt sich gern diesem „Zwang“. Das Fotoshooting steht jetzt unmittelbar bevor. Reto hat alles aufgebaut und ausgerichtet. Wie ist das Licht? Mit oder ohne Tischbeleuchtung? Den Schrank mit dem Alkohol als Hintergrund nehmen? Läuft!
Währenddessen interviewt uns Uta weiter. Ich ergänze noch ein paar Details der Rituale. Zum Beispiel gibt es in Falkensee am Heiligen Abend vor der Bescherung immer eine Feuerzangenbowle auf der Terrasse und in Merdingen sind wir ab mittags in Freiburg unterwegs, um über den Weihnachtsmarkt zu schlendern und einigen Kneipen unsicher zu machen.
Thomas holt in seinen Beschreibungen etwas weiter aus und betont, wie wichtig ihm das Zuhause ist. Bei all seinen und unseren großen und langen Reisen quer durch die Welt, ist ihn das „Geerdet sein“ in der Heimat besonders wichtig. Einen Anker, einen Fixpunkt zu haben, der eine Basis bildet, die Sicherheit und Rückzugsmöglichkeit zugleich ist, das ist ihm wichtig. Ich kann ihm nur zustimmen. Wobei der Begriff „Heimat“ schwierig ist oder sein kann. Das sind wir uns alle einig. Ich habe ja schon einmal darüber geschrieben, hier nachzulesen: Heimat
Reto ist mit dem Aufbau fertig und die Show beginnt. Das beleuchtete Häuschen bildet den Rahmen. Mit den kleinen Neonleuchten, verschiedenfarbig, gedimmt oder ganz hell, sieht es wirklich interessant aus. Mal schauen, wie es wird. Wir hören erst einmal auf Retos Anweisungen. Laptop aufklappen, bitte, auf den Tisch setzen, rechter Arm etwas zurück, die linke Hand kann so bleiben. Nein, Thomas, bitte nicht so weit vorlehnen. Martin, so bitte bleiben. Die ersten Dutzend Bilder werden geschossen. Beeindruckend. Die Blitze kommen von links oben, links hinten oder von rechts unten. Diese Leuchteinheiten steuert Reto mit dem Fotoapparat direkt an, natürlich kabellos. Super. Bitte lächeln! Ja, klar, logisch, hatte ich fast vergessen. So bleiben – Jaaa! Wir müssen kichern und kommen uns vor wie bei „Drama, Baby“.
Nach drei verschiedenen Arrangements mit mindestens 100 Bildern schmerzen meine Gesichtsmuskeln vom ständigen Grinsen. Hoffentlich merkt man das nicht auf den Fotos. Uta stellt keine Fragen mehr, die Infos reichen offensichtlich. Reto ist zufrieden und baut ab. Wir sind auch sehr angetan von diesem Interview- und Fotonachmittag. Dass hier Profis am Werk sind, haben wir gemerkt. Das Ergebnis macht uns jetzt schon neugierig. Aber noch ist keine Bescherung, die Story gibt es erst Heiligabend bei der Berliner Morgenpost, hier der Link: https://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/weihnachten-in-berlin/article227982111/Weihnachten-zu-Hause.html
Wir wünschen allen Lesern unseres Blogs ein gesegnetes, friedliches Weihnachtsfest. Bleibt uns gewogen und schaut ab und zu mal rein. Bis denne …
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