Schlaubetal

Kommt mit! Wandern im Schlaubetal!

Das Internetportal “Reiseland Brandenburg“ preist das Schlaubetal als das wohl schönste Bachtal Brandenburgs an. Da liegt es doch nah, das mal zu überprüfen. Nun habe ich kein eigenes Auto mehr und mit der Bahn ist das 120 Kilometer entfernte Gebiet nur umständlich erreichbar. Daher geht es mit einem Carsharing-Fahrzeug auf Tour. Was viele nicht wissen, man darf mit dem Auto überall hinfahren, es auch abstellen, nur die Miete beenden, das funktioniert halt nur im Geschäftsgebiet.

Einen Parkplatz finde ich an der Bremsdorfer Mühle. Mit dabei sind meine Partnerin und ein Freundespaar. Das Schlaubetal scheint kein Geheimtipp zu sein. Es ist hier am großen Treppelsee nicht ganz so einsam, wie ich es erwartet habe. Aber klar, diese Buchen-Mischwälder mit ihrem frischen Hellgrün in den Kronen und den trockenen, knackenden Bucheckern unter den Wanderschuhen wollen auch andere erleben. Insbesondere mit dem Blaukontrast des glatten Sees.

Der Wanderweg schlängelt sich weiter am Ufer des Wassers entlang, über dem zwei Seeschwalben ihre Kreise ziehen. Ein Angler berichtet vom Fang der letzten Nacht. Zwei große Aale und Welse hingen am Haken. Ich weiß nicht, ob er vom Ufer oder vom Ruderboot seine Angel ausgeworfen hat, aber für ein Foto liegt ein Kahn sehr malerisch an der Böschung.

Die heutige Wandertour durchs Schlaubetal ist rund 14 Kilometer lang und bietet auf der halben Strecke einen wunderbaren Verpflegungsort. Blühender Blauregen an der Scheune begrüßt den Wanderer auf dem Weg zu Gaststätte und Hotel. Der Name des Forsthauses „Siehdichum“ soll nach einer Überlieferung wörtlich zu nehmen sein, da es einst im Sumpf- und Moorgebiet lag.

Heute geht’s auch als „Hansguckindieluft“ ungefährdet an und über die Schlaube. Die Wege sind gut ausgebaut und zur Überquerung des Wassers gibt es Brücken, von denen ich Ausschau nach den Wald- und Flussbewohnern halte. Die Frösche geben lauthals ihren Standort bekannt. Aber so wie ich näherkomme, schweigen sie lieber und sind gar nicht so leicht zu sichten. Ihr leuchtendes Grün mit der dunklen Musterung tarnt sie hervorragend im Licht- und Schattenspiel des Sonnengrüns.

Ein weiterer Wasserbewohner ist überhaupt nicht zu entdecken. Nicht einmal seine Behausung, die sonst als Äste- und Bäumeberg weithin sichtbar im aufgestauten Wasser auffallen. Der Biber. Aber es gibt ihn. Er hat untrügerische Zeichen an vielen Bäumen zurückgelassen. Bleistifte von Faber-Castell könnten nicht besser angespitzt sein.

Ein Eichhörnchen macht seine Aufwartung und hüpft mit zuckendem Schwanz an der Baumrinde in die Höhe und als besonderer Farbklecks fliegt ein Eisvogel in schillerndem Blau über den See, ehe er im Geäst seinen Platz findet. Geschützt vor den Blicken der Wanderer hält er über dem Wasser vermutlich Ausschau nach Fischbeute. Eine schöne 13km-Runde führt wieder zurück zum Parkplatz, wo der Mietwagen darauf wartet, wieder in sein Geschäftsgebiet zurückzukehren.

Wanderweg im Schlaubetal:

(C) Open Street Map

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