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Wo ist der Weihnachtsmann?

Wo ist der Weihnachtsmann?

…ja, wo ist er hin? Hat er Angst, sich anzustecken? Erkennen wir ihn nicht unter seiner Totenkopf-Mund-Nasen-Maske? Oder liegt er mit Rudolph in der Hängematte und gähnt: „Diesmal nicht, die meckern mir zu viel!“? Sagt er zu seinen Rentieren: „Lasst mal den alten George ohne mich von Last Christmas schwadronieren und White Christmas gibt’s ohnehin nicht mehr!“? Letztes Jahr war es leicht, da kam er in’s Haus zum Weihnachtsgruß mit Morgenpost. Aber diesmal? Eure grad60-Schreiber wollen’s zum 3. Corona-Advent wissen. Wir suchen ihn und hoffen auf eure Hilfe!

Meine Suche startet zuhause in Wilmersdorf. Und kiek an, da ist er! Ich pule mir die Mandel vom Bethmännchen, die esse ich immer extra, und wähle noch beim Kauen das nächste Mandelkipferl aus der roten Box. Dabei schaue ich auf die kleinen Säckchen im selbstgebastelten Adventskalender von Freunden und ich bekomme meine Basis für den Nachmittagstee. Weihnachtsdudelfunk ist verbannt; trotzdem, ja, hier ist er.

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Und bei Martin in Falkensee? Bei dem hat sich ein Rentier verlaufen und zum Ausruhen niedergelassen. Ist es Dasher, Dancer, Prancer oder Vixen? Vielleicht doch eher Comet, Cupid, Dunder oder Blixem? Oder eventuell ist das gar kein Rentier, sondern ein ganz normaler Hirsch? Immerhin ein Zehnender! Im Hintergrund schaut Santa mit großen Augen auf die Szene und an der Seite dieses Prachtexemplars sitzt seine zarte Begleitung. Wohl proportioniert und auch nicht ohne respektablen Kopfschmuck. Was für ein Paar!

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In den eigenen vier Wänden ist es ja auch einfach. Aber wie sieht es draußen aus? Die Märkte „Ich-Schiebe-Mich-An-Den-Holzschnitzereien-Vorbei-Und-Bleibe-Beim-Glühwein-Stehen“ fallen aus. Und so machen wir uns auf zur Suche nach der Weihnachtsmann ohne Weihnachtsmarkt.

Der Boulevard an der Steglitzer Schlossstraße protzt mit haushohen Blinkerlicht-Kronleuchterkugeln und Plastik-Weihnachtsbäumen, die verloren zwischen den Geschäftseingängen herumlungern. Die maskierten Einkäufer hetzen vorbei, die grünen Gebilde versperren nur den schnellen Schritt zum nächsten Shop. Nee, hier ist er nicht, der alte Mann mit dem weißen Bart.

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Ganz in der Nähe verlieren sich am Walter-Schreiber-Platz ein paar Buden. Der Duft von Glühwein und karamellisiertem Zucker an Mandel lassen Hoffnung aufsteigen. Ich schließe die Augen: Ja, so geht es für die Nase. Nur, die Ohren hören Straßenlärm und niemanden beim Driving home for christmas. Das ist nichts, so geht das nicht!

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Ein Tipp treibt uns nach Prenzlauer Berg zum Kollwitzplatz: wir finden nur eine dunkle Grünanlage. Vielleicht ist ein Glöckchen zu hören, doch nirgendwo ein Jingle bells. Wir spülen unsere Enttäuschung mit einem Glühwein in der Kollwitzstraße hinunter. Zuckrig süß mit Zimtpulver. Versuch Nummer zwei am Senefelderplatz bringt einen trockenen heißen Rotwein mit Orangenscheibe. Naja, irgendwie kein richtiger Glühwein. Dann doch nebenan nochmal ein süßer Roter! Yeah, aber uns ist trotz Weihnachtsmützen auf dem Kopf klar: hier in Prenzlauer Berg wird’s nichts mit Santa Claus Is Coming to Town.

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Dann vielleicht Friedrichstraße? Ein paar Buden haben es ja vom gestrichenen Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt in die Straße vor das Quartier 205 geschafft. Keine Musik, irgendwie verloren stehen sie da, die Buden wie die Gäste.

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Nur wenige Glühweinsüchtige suchen das Getränk aus den dampfenden Kesseln. Das gibt es hier aber nicht, keine Schanklizenz! Man möchte rufen: Do they know It's Christmas? Dafür steht auf dem Gendarmenmarkt ein einsamer Stand und bietet einen riesig großen Becher mit dem Gessssöff an. Schmeckt und der Oh Tannenbaum vor der Einkaufspassage lockt uns für ein Weihnachtsfoto. Nur der wichtigste Mann für den 24. Dezember, er ist nicht hier!

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Die nächste Station am Wittenbergplatz bringt uns zu einer leuchtenden Ausschankstelle, wir bestellen sswei Lllühwein und Martin fotografiert den weißen ähhh Bären (?) in der Dekoration. Irgendwer summt Frosty, the Snowman und wir ziehen weiter zum Breitscheidplatz.

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Der Tauentzien ist schön erleuchtet. Die Platanen haben sich mit Lichterketten umschlungen, auf dem Mittelstreifen funkeln an den Tannenbäumchen die roten und goldenen Kugeln. Martin berichtet mir von seinen neuen Spanischlektionen und ich vernehme etwas wie Felisss N‘idad. Die verschlungenen Röhren „Berlin“ verschlingen sich und wir verschlingern uns.

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Die Gedächtniskirche ist erreicht, die paar Stände stehen schweigend im gebührenden Abstand von 12 Meter 50. Die wenigen Besucher haben keine Mühe auch ihren geforderten Corona-Abstand einzuhalten. Stille Nacht aber keine heilige, es ist unheilig still. Ich vermisse es, das Weihnachtsgedudel. In den letzten Jahren: Zuviel und diesmal Nichts! Unser Zucker-Säure-Bauch schreit nach Ausgleich und den bekommt er: Kakao mit Schussss zum Schlussss. Martin pustet in den heißen Becher und ganz kurz sehe ich des Weihnachtsmanns Schlittentier, nur seine Nase, ihr wisst schon, Rudolph…

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Mehr ist vom alten Santa nicht zu sehen. Wir blicken auf zum Weihnachtsbaum an der Gedächtniskirche und stellen fest, dieses Jahr ist er nicht da. Er liegt irgendwo am Meer, macht Urlaub trotz Corona und freut sich über reichlich Platz auf seiner Liege unter dem Sonnenschirm. Es sei ihm gegönnt. Wir sind diesmal selbst für unser Glück verantwortlich. Lächeln an der Kasse, Durchatmen an der roten Ampel, Vorfahrt für die Anderen, Danke… Dann wird’s was mit Merry Christmas Everyone. Martin und ich sagen uns Tschüss und erwarten morgen noch Besuch: Little Drummer Boy.

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Jeder hat seine Vorstellung von Weihnachts-Dekoration. Egal ob üppige Engelchen mit Girlandenbinde, blinkende Pfefferkuchenhäuschen oder designter Kugelbehang. Zeigt uns doch bitte euer bestes Weihnachtsstück für eine bunte Sammlung. Oder kennt ihr einen Ort für einen Ausflug zum 3. Advent? Bitte schreibt uns an info@grad60.com

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Reaktionen (update 15.12.2020):

  • Andrea aus Berlin-Moabit schreibt, dass wir uns doch nicht die Hacken auf der Suche nach dem Weihnachtsmann ablaufen sollen, denn der kommt bekanntermaßen erst am Heiligen Abend. Liebe Andrea, daher haben wir ihn nicht gefunden 🤣 und Du hast natürlich völlig Recht. Vielleicht hätten wir das etwas anders formulieren sollen … wir meinten damit auch die Suche nach der vorweihnachtliche Stimmung auf den Straßen und Plätzen Berlins.

  • Petra findet die Story glühweinmäßig heiß geschrieben und fototechnisch hervorragend dokumentiert. Wir freuen uns über so viel anerkennende Worte, liebe Petra, danke!

  • Maja aus Berlin-Kreuzberg wünscht uns eine wunderschöne Vorweihnachtszeit und viel Erfolg bei der weiteren Suche nach dem Weihnachtsmann. Außerdem hat sie einen ganz besonderen Tipp zur Adventszeit. Beim Adventsbummel hat sie aus dem Volt am Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg ein paar wirklich tolle Leckereien mit nach Hause genommen http://www.restaurant-volt.de/ Liebe Maja, wir geben den Tipp hiermit gerne weiter.

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  • Heiko aus Vietnam von https://www.urlaubvietnam.de/ hat den Weihnachtsmann in Südostasien entdeckt und schreibt: "Habe den Eindruck, dass der Gute seine Außenstelle in Asien dieses Jahr vor Ort selber managt und Europa über Video zugeschaltet wird. Überall gibt es Weihnachtsbäume, Weihnachtsmusik und Blink-Blink. Und das in einem Land, in dem ja eher Buddah das Sagen hat. Auf jeden Fall gibt es für uns in Hanoi Weihnachtsmann satt.” Vielen Dank, Heiko!

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  • Doris schreibt uns nach ihrer Rückkehr aus dem Süden, dass sie es zu Hause in Berlin in ihren eigenen vier Wänden sehr gemütlich findet und dazu viel Gesundes kocht. Ihre Weihnachtserinnerungen hält sie mit Fotos vom letzten Jahr auf dem Gendarmenmarkt wach und dazu hat sie uns noch eine selbstgestaltete Weihnachtskarte mitgeschickt. Das wollen wir euch nicht vorenthalten und sagen ganz viel Dank an Doris und auch dir und deinem Mann Günther eine schöne Adventszeit!

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  • Kyra aus Berlin-Rudow erlaubt uns einen Blick auf ihren Weihnachtsschmuck. Sehr schön und vielen Dank! Hoffentlich folgen noch weitere Leserinnen und Leser mit ihren Schmuckstücken…

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Oldtimerfan Horst

Oldtimerfan Horst

Keramikfiguren zum Schmunzeln

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