Christmas Garden – lohnt sich das?
Die Weihnachtszeit beginnt und wer möchte sich da nicht auf glitzernde Tannenbäume, zwinkernde Weihnachtsmänner und bezaubernde Engel einlassen? Vielleicht ist da der Christmas Garden das richtige Event? Bis zu 30 Euro zahlt der Gast für einen Besuch im Christmas Garden. Da stellt sich schon die Frage: „Lohnt sich das?“ In dieser unabhängigen Bewertung bekommt ihr einen Eindruck, ob die Veranstaltung ihr Geld wert ist.
Wir besuchen den Christmas Garden im Berliner Botanischen Garten und können am späten Samstag-Nachmittag die Eingangskontrolle zügig passieren. Auf dem Zugangsweg zum Rundgang leuchten ein paar Bäume in Gelb, Blau und Rot und zeigen einen wunderbaren Kontrast zu den majestätischen Gewächshäusern.
Vor dem großen Tropenhaus startet der Rundweg und öffnet die Sicht auf das größte Highlight des Christmas Garden: das mit Millionen von Lichtern überdeckte Gewächshaus. Die Farben wechseln mit der Musik und blinken in Glocken-, Kerzen- und Sternenform passend zu der akustischen Untermalung. Ein spektakulärer Anblick!
Drumherum herrscht extrem hohe Handy-Dichte zum Einfangen der Lichteffekte. So ein bisschen empfinde ich amerikanisches Bling-Bling und weniger den schon im Namen „Christmas Garden“ angekündigten Weihnachtseffekt. Eindrucksvoll, aber nicht einnehmend. Dafür wird es kurze Zeit später kuschelig. Nicht wegen der Atmosphäre. Eng an eng drängen sich Eltern mit Kinderwagen, Pärchen und Rollstuhlfahrer mit Begleitung auf dem schmalen Gartenweg. Und die Fülle steigert sich noch an der nächsten Attraktion, den Wasserfontänen.
Die Wasserkaskaden wackeln farbig im Nachthimmel und tanzen nach den Klängen der Musik. Insgesamt schon ein Hingucker, aber ich vernehme kein begeistertes „Ahh“ und „Ohh“. Mich fesselt das Spiel der leuchtenden Wasserstrahlen für zehn Minuten, dann fühlt sich der Ablauf nach Wiederholung an. Wir laufen weiter durch Lichtertunnel mit sphärischen Klängen, an dampfenden Lichterbögen vorbei zum rauchspeienden Drachen. Hää? Christmas?
Origineller ist da schon eine Installation zwischen den Bäumen, wo Eulen, Wölfe und Hirsche etwas versteckt illuminiert auftauchen. Nicht sensationell, aber hübsch und überraschend. Wie auch das Meer von bunten Farbscheiben im dunklen Wald.
Natürlich gibt es im Christmas Garden auch Weihnachtsinstallationen, wie den beleuchteten Schlitten vom Weihnachtsmann, doch sowas steht auch kostenfrei auf dem Ku’Damm herum. Viele Kinder sind heute unterwegs, aber auch für Verliebte stehen beleuchtet Bänke mit Mistelzweig bereit.
Nach zwei Kilometern Spaziergang und knapp drei Stunden Aufenthalt einschließlich Waffelstärkung ist der Ausgangspunkt erreicht und bietet noch einmal den Blick auf das Bling-Bling Tropenhaus.
Meine Bewertung fällt insgesamt ein wenig gemischt aus. So richtig Weihnachtsatmosphäre habe ich nicht gefunden und wirklich Sensationelles leuchtete mir auch nicht ins Auge, mal abgesehen vom Tropenhaus. Trotzdem bot der Christmas Garden einen unterhaltsamen Nachmittag mit hübschen Eindrücken. Streckenweise war es drängelig voll. In der Gesamtbewertung würde ich nach Schulnoten eine gute „3“ vergeben, wenn da nicht der hohe Eintrittspreis wäre. Den finde ich für das Gebotene zu hoch. Aber vielleicht habt ihr ja einen ganz anderen Eindruck? Dann gerne her mit euren Anmerkungen. Entweder in der Kommentarleiste, oder als Email an info@grad60.com Gerne auch mit Foto!
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