ready for take-off
Ich drücke den Schubhebel auf volle Kraft, die Triebwerke erheben ihre Stimme zu einem satten Sound. Mein Airbus A320 beschleunigt, die Startbahn-Markierung vom BER huscht am Cockpit vorbei. Jetzt den Sidestick geschmeidig zurückziehen und meine Maschine hebt sich im 15°-Winkel in den Schönefelder Himmel.
Mein Co-Pilot schlägt vor, das Fahrwerk einzufahren und zeigt vorsichtshalber auf die entsprechende Position. Ich greife hinüber, löse die Arretierung und kippe den Hebel nach oben. Im Flieger rappelt es, danach wird das Windgeräusch schwächer. Ich nehme den Schub etwas zurück und konzentriere mich auf das Primary Flight Display, die Anzeige des künstlichen Horizonts. Mein Airbus soll waagerecht in der Luft bleiben.
Auf unserem Weg Richtung Osten taucht unter dem Cockpit-Fenster gerade der Müggelsee auf, als mein Co-Pilot erklärt, dass wir wieder zum BER zurückkehren wollen. Dabei stellt er an einem Rädchen und der künstliche Horizont wandert aus meinem Fadenkreuz. Ich greife den Steuerhebel etwas fester und drücke ihn nach links. Unser Airbus neigt sich kräftig in die Kurve. Sehr kräftig! Ich spüre deutlich die Kräfte, die auf mich einwirken.
Ich muss die Neigung etwas zurücknehmen, es wackelt. Die ersten Passagiere holen ihre Kotztüten aus dem Netz vom Vordersitz. So könnte es jedenfalls sein.
Ich will es kaum glauben, mein Flieger steht festgeschraubt in Spandau am Boden und rührt sich keinen Millimeter. Es ist die perfekte optische Illusion, die mir ein Kribbeln in den Bauch schickt. Ich sitze im originalgetreuen Cockpit-Nachbau eines A320 im Flugsimulator von aerotask. Der Co-Pilot hat seine Flugausbildung abgeschlossen und bringt mir die Grundzüge der Flugsteuerung nahe. Er findet für die durchgeschüttelten Passagiere im Knöpfchen-Wirrwarr vom Overhead Paneel sofort den Schalter für das Anschnallzeichen.
Hier in dem Flugsimulator lässt sich jeder Flughafen der Welt projizieren und so wünsche ich mir eine Landung im thailändischen Phuket. Dort hatte ich vom sicheren Sandstrand aus beobachtet, wie die Maschinen tief über den Köpfen kurz dahinter auf der Landebahn aufsetzten.
Nach einer kurzen schwarzen Cockpit-Aussicht sehen wir Palmen, Meer und Sand über Thailands Urlaubsinsel. Ach, wenn ein Flug doch immer so schnell ginge. Und der Rückflug braucht ebenso nur wenige Minuten. Ich soll unseren A320 wieder am BER aufsetzen. Jetzt heißt es, das Primary Flight Display genau im Auge zu behalten. Wir wollen den Urlaubsbomber nicht auf der grünen Wiese bruchlanden. „Je näher wir der Bahn kommen, um so mehr geht der Blick jetzt weg von der Anzeige hin zur Piste“.
Eine tiefe, blecherne Computerstimme tönt irgendwelche Feet-Höhen. Ich bin aufgeregt. „Landeklappen ausfahren!“ Ein Schweißtropfen löst sich am Nacken und gesellt sich zu den anderen im feuchten Hemd. „Fahrwerk ausfahren!“ „Nase nach oben!“ Wir setzen auf. „Jetzt Schubumkehr!“
Flugkapitän Thomas Neuendorf ist sicher gelandet. Genauso sicher wie die anderen Piloten Melanie, Kyra und Rainer, mit denen ich zwei Stunden in der Luft war. Zwei Stunden, die, ich muss es einfach kalauern, wie im Flug vergangen sind. Der Riesenspaß im Flugsimulator wirkt unglaublich realitätsnah und lässt uns wirklich abheben. Diese Freude hatte ich am Anfang nicht erwartet, als ich die Röhre so tot am Hallenboden liegen sah.
Für eine Flugstunde im Simulator bei aerotask müsst ihr mit Kosten ab 160 Euro rechnen. Gelegentlich gibt es über Rabattaktionen aber auch deutlich günstigere Angebote. Nach meiner Bewertung ist ein Flug im Simulator unterhaltsam und vermittelt ein Gefühl von echtem selber Fliegen. Uns allen hat es riesigen Spaß bereitet.
Übrigens, der Artikel wurde ohne Beeinflussung und Bezahlung geschrieben. Warum am Anfang des Artikels trotzdem “Werbung unbeauftragt” steht, erfahrt ihr auf unserer Seite “Transparenz”.
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