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Berlin vegetarisch

Berlin vegetarisch

In lockerer Folge stellen wir hier vegetarische und vegane Restaurants in Berlin vor. Unser Augenmerk richten wir dabei auf zwei Dinge: Geschmack und Ambiente. Denn das ist es doch, was ein gutes vegetarisches Restaurant zum abendlichen Wohlfühlort qualifiziert.

Oukan - Veganes Restaurant Berlin

Zum Start stellen wir euch das „Oukan“ vor, auf das wir durch das Morgenpost-Menü gestoßen sind. Und für alle Morgenpost-Menü-Genießer sei gesagt: Löst euch von Bekanntem, sonst wird das nichts.
Das „Oukan“ befindet sich auf dem Hof der Ackerstraße 144 und nichts deutet daraufhin, dass sich hier ein Restaurant befindet. Unsere suchenden Blicke finden schließlich eine rot gestrichene Tür mit Klingelknopf. Doch Fleischeslust der besonderen Art? Der türöffnende freundliche Kellner zerstreut sofort unsere abwegigen Gedanken und führt uns in den dunkel gehaltenen Gastraum. „Schwarz“ ist die Farbe der Stunde, minimalistisch das Interieur, Punktstrahler setzen gezieltes Licht auf die Tafel, Ruhe.

Vegetrarische und vegane Restaurants Berlin -Beleuchtung im Oukan

Nach dem traditionellen Sekt in unserer Morgenpost-Menü-Runde startet das Menü. Die Küche grüßt mit fermentierten Holunderblüten und Tofucreme in einem Algenblatt. Ein überraschender Geschmacks-Knaller: Die Alge knusprig rösch, die Holunderblüten würzig saftig, leider viel zu schnell mit einem kurzen Happs verzehrt.

Vegetrarische und vegane Restaurants Berlin - 3 Vorspeisenhäppchen auf schwarzer Platte

Zum ersten Gang gibt es Erbsen. 30 Stück hat der Erbsenzähler ins kleine Schälchen gefüllt. „Von rechts nach links verspeisen“ ist die Kellner-Empfehlung. Also erst die bestreuten und dann die naturbelassenen. Ja, okay, schön kernig-würzig, dann eher nur kernig. Eine wunderbare Beilage zum… Ach nee, das war’s ja schon. Dazu gibt es im Weinglas einen kalten Tee, einen Grüntee in einem aufwändigen Verfahren zubereitet. Nicht nur mir erschließt sich das geschmacklich nicht. „Kohlrabi-Wasser“ höre ich von Melanie.

Vegetrarische und vegane Restaurants Berlin - Erbsen in Schälchen

Als Zweites folgen „Nudeln“ aus Kräuterseitlingen, die eingelegt und fermentiert eine volle Umami-Note verbreiten und dazu etwas Salzigkeit und deutliche Schärfe bieten. Die Nudelform ist durch eine besondere Schnitttechnik entstanden und die Schärfe stammt von einer Chilisorte, die mit einer Pilz-Weizen-Soja-Schrot-Mischung über die Seitlings-Streifen gestreut ist. Ausgesprochen lecker-interessant; der Gaumen schreit nach mehr! Eine volle Pasta-Portion auf dem Tisch wäre toll. Ausnahmsweise gibt es zu diesem Gang einen Wein, einen sehr leichten, sommerlich-frischen Château de Meran. Passt ausgezeichnet zu der Schärfe der „Pasta“.

Vegetrarische und vegane Restaurants Berlin - geschnittener Seitling in schwarzbrauner Schale im Oukan

Beim dritten Gang kommt der Spargel-Zähler zum Zug. Er schafft es nur bis zur „Zwei“. Die beiden grünen, fermentierten Stängelchen begleitet ein Klecks „Hollandaise“, hier aus fermentierten Kartoffeln und Zitronensaft hergestellt. Knackig lecker schmeckt der Spargel, insbesondere auch durch den darüber gestreuten Sellerie-Crunch. Eine wunderbare Beilage zum… ach nee, da war ja was. Der dazu gereichte Oolong-Tee findet Anklang mit seinen feinen Bitternoten, wobei ich mir immer bewusst machen muss: ja, wir sind hier nicht beim klassischen Morgenpost-Menü!

Vegetrarische und vegane Restaurants Berlin -drei Gäste speisen, im Vordergrund Teller mit zwei grünen Spargelstangen

Doch dann kommt der Hauptgang: Ein krauses Pilzgewächs verziert den Teller, es ist ein gegrillter Maitake-Pilz mit Miso-Paste glasiert, dazu ein Shiso-Blatt, gefüllt mit einem Gerstenrisotto, abgeschmeckt mit getrockneter Kirsche. Eine Sensation, die uns bei jedem bisherigen Morgenpost-Menü verzücken könnte. Röstaromen, Salz, Süße, Umami – das volle Programm. Das bissfeste Risotto passt perfekt dazu und selbst die ungewöhnliche Getränkebegleitung verzückt: ein Gläschen Sake, ausgeglichen frisch und überhaupt nicht sprittig. Ungewöhnlich gut!

Restaurant Oukan, Baum-Pilz auf Teller,Vegetrarische und vegane Restaurants Berlin -

Und auch der Nachtisch bietet ein besonderes Geschmackserlebnis. Seidiger Tofu, getoppt von Rhabarber, spielt mit cremigem „Sahne“-Geschmack und säuerlichen Fruchtaromen. Dabei lassen sich die darüber gestreuten grünen Pistazien knackig knabbern. Die Getränkebegleitung ist wieder ein Tee, diesmal von der Sorte Pu-Erh. Ich versuche die Aromen zu sortieren und stelle fest, Teebegleitung ist nicht mein Ding, auch wenn unsere ausgesprochen aufmerksamen und freundlichen Servicekräfte dies als Idee des besonderen Geschmackserlebnis erklären und als Abwechslung zum üblichen Morgenpost-Menü anpreisen.

Schälchen mit Seidentofu, Rhabarbar, Löffel streut Pistazienkerne darüber Vegetrarische und vegane Restaurants Berlin -

Diesmal wurde unsere Morgenpost-Menü-Testrunde von Anni, unserer eingefleischten Veganerin (ha, was für ein Kalauer) begleitet, die durchweg sehr angetan von dem Essen war. Allerdings isst sie auch Spatzen-Mengen und wurde tatsächlich satt. Der Rest hätte das ganze gerne noch mal von vorne begonnen. Denn geschmeckt hat es uns allen. Nur das mit dem Tee…
Das „Oukan“ bietet abseits vom Morgenpost-Angebot ein Sieben-Gänge-Menü für 99 Euro ohne Getränkebegleitung an. Da könnt ihr ja dann selbst entscheiden.

Morgenpostmenü, so funktioniert’s!

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Fahrradblog aus Berlin-Brandenburg

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